»Die beste Lektion? Einfach nicht aufhören, einfach weitermachen und dann wird es klappen.« Oskar Leube im großen Wrestling-Infos.de Exklusivinterview! (inkl. Audio & Video)

03.07.24, von Katharina "Katha" Kanzan

Oskar Leube ist der erste deutsche Young Lion, der seine Reise ohne Hilfe von Deutschland über Neusseeland ins New Japan Dojo geschafft hat. Gerade ist er mit seinem Tag Team Partner Yuto Nakashima auf Exkursion. Für 16 Carat Gold durften wir die beiden bereits interviewen. Nun ist Yuto verletzt und Oskar allein auf Exkursion.

Oskar gewährt uns Einblicke in das Dojo-Leben, seinen Weg dahin und wie es ist auf der klassischen Youn Liong-Exkursion zu sein, die für ihn gar nicht so klassisch ist. Außerdem erzählt er wie es zum „Tag Team der Herzen“ bei 16 Carat Gold mit Anita Vaughan kam.

Das Interview könnt ihr sehen, hören oder lesen. Viel Spaß!

 

Anmerkung: Das Interview wurde am 24. Juni aufgezeichnet.

 

Das Interview mit Anita Vaughan findet ihr hier: KLICK!

 

Text (Deutsch)

Katha (Wrestling-Infos.de): Hallo liebe Wrestling-Fans, mein Name ist Katha von Wrestling-infos.de. Bei mir ist Oskar. Erster deutscher Young Lion bei New Japan Pro Wrestling und gerade auf Exkursion. Das ist quasi Runde zwei. Das letzte Interview haben wir zusammen mit deinem Tag Team und Exkursionspartner Yuto Nakashima geführt. Seitdem ist ein bisschen was passiert.
Wie geht’s dir? Du bist fit?

Oskar Leube: Ich bin fit. Mir geht es ganz gut, keine Probleme soweit. Yuto so halb. Der ist leider verletzt, hat sich das Schlüsselbein gebrochen, in England. Schwierig. Auch noch kurz vor dem Carat [Anm.: wXw’s 16 Carat Gold]. Aber dem geht es auch langsam besser und ja, der sollte…gute Frage. Wir hoffen vor der Tag League im Oktober, aber mal gucken, könnte knapp werden, dass er zurückkommt.

Katha: Könntet ihr denn an der Tag League teilnehmen, wenn ihr auf Exkursion seid? 

Oskar: Ja, also bei der von wXw schon. Hoffentlich.

Katha: Ach so, die. Stimmt natürlich. 

Oskar: Genau, bei der von Japan wissen wir gar nicht. Also wir haben jetzt noch keinen Anruf bekommen. Das ist alles meistens sehr spontan bei denen, also kann auch sein, dass es noch passiert. Weiß ich nicht.

Katha: Wie ist es denn nun alleine auf Exkursion zu sein? 

Oskar: Auch gut. Also ich bin jetzt mehr in Deutschland gewesen, in den letzten Wochen gewesen, beziehungsweise mehr in Hamburg. Also meine Exkursion ist ein bisschen anders als die von den japanischen Leuten, die sind meistens im Ausland. Meine ist quasi zu Hause, deswegen genieße ich gerade sehr das Familienleben und mache viel mit meinen Freunden. Trainiere natürlich auch viel. Ist nicht diese typische Exkursion, aber ist auch sehr entspannt. Bisschen langweilig. Ich freue mich, wenn Yuto wieder am Start ist, weil so kommt das Wrestling ab und zu ein bisschen zu kurz, aber das ist auch mal okay.

Katha: Du bist auch in England unterwegs. Ist das das Hauptziel deiner Exkursion oder war das allgemein Europa? 

Oskar: Nein, also wir wurden quasi nach England geschickt, dass England unser Go-To-Point ist, beziehungsweise RevPro in dem Fall. Alles, was wir dann nebenbei machen, müssen wir uns selbst organisieren. Nur, dass wir RevPro machen, ist safe. Ich habe zum Glück schon Connections gehabt, weil ich vorher schon mit der wXw was gemacht habe, und dass wir da direkt wieder reinrutschen konnten. Von da aus habe ich dann noch ganz viele andere Sachen in Europa glücklicherweise machen können. Es war ein bisschen schade, weil das habe ich alles so ein bisschen für Yuto rausgesucht, dass der auch was von Europa sieht. Italien, England, Spanien, Dänemark, Holland jetzt gerade, alles einmal durchgerast. Das habe ich so ein bisschen für Yuto alles organisiert, aber machen wir das halt, wenn er wiederkommt. Aber es ist ganz entspannt bisher.

Katha: Hängt sich die Zeit dann bei euch hintendran, die ihr verloren hat? 

Oskar: Keine Ahnung. Also wir haben kein genaues Datum bekommen, sondern das war so, ‚Ihr geht nach England‘ und wir haben gefragt, ‚Wie lange ungefähr?‘ ‚So ein bis zwei Jahre“. Also ich denk mal, so ein Jahr machen wir auf jeden Fall, ich denke eher zwei, aber ich habe auch keine Ahnung. Es kann auch sein, dass sie uns nächste Woche anrufen und sagen, ‚Wir brauchen euch jetzt‘. Also ich habe keine Ahnung. Ich bin hier und mache das Beste aus der Zeit, in der ich in Europa bin.

Katha: Er klingt auf jeden Fall so, als würdest du Yuto vermissen. Begreifst du dich denn als Tag Team-Wrestler oder ist das eher etwas Temporäres für dich? 

Oskar: Tatsächlich war ich immer mehr Einzelkämpfer, Singles Wrestler. Bevor ich nach Japan gegangen bin, hab, ich nur Singles Matches gemacht, das ein oder andere Tag Match, aber in Singles Matches habe ich die meiste Erfahrung gemacht. Und jetzt in der Young Lion-Zeit, da hat man auch viele Single Matches, aber auch ganz viele Tag Matches. Das heißt wohl oder übel wird man irgendwann, wenn man in New Japan kämpft ein Tag Team-Wrestler. Also die Undercard ist ja quasi immer nur Tag Matches. Von daher würde ich fast sagen, dass Tag Team-Matches mir ein bisschen mehr liegen, jetzt. Deswegen passt es eigentlich, dass ich jetzt ein paar Monate fast nur Single Matches gemacht habe. War eigentlich auch mal eine ganz gute Abwechslung. Ich weiß gar nicht was mir besser liegt. Beides hat so seine guten Seiten als auch seine schlechten Seiten. Mir bringt beides Spaß.

Katha: Du hast gerade eine Dojo-Zeit angesprochen. Bisschen hatten wir auch in unserem letzten Interview darüber geredet, aber ich wollte noch mal ganz an deine Anfänge gehen. Wie war dein Weg ins Fale Dojo? 

Oskar: Da gibt es ein ganz gute Geschichten zu. Ich habe im Nordisch Fight Club in Hamburg angefangen, bei Carsten Kretschmer und Veitmüller. Da habe ich so ein halbes Jahr ungefähr trainiert und irgendwann gemerkt, von hier aus – also ich fand Japan, japanisches Wrestling, New Japan, das war immer mein Ziel dahin zu kommen, das fand ich immer am besten. Und da habe ich geguckt, wie komme ich denn jetzt nach Japan? Ist ja bisschen schwierig von Europa aus. Und dann war Ludwig Kaiser, oder Marcel Bartel oder Axel Dieter Junior, einmal beim Training in Hamburg und hat dann einmal ein Training geleitet. Da hatte ich das Glück auch an dem Tag beim Training zu sein. Und dann meinte er nach dem Training, wir haben so ein bisschen gelabert und meinte, wenn ihr wirklich Bock drauf habt, dann tut dafür was und macht was für euren Traum. Er hat mich so motiviert an dieser Stelle. Ich glaube, das weiß er gar nicht mehr, weiß gar nicht, ob er mich noch kennt, wahrscheinlich eher nicht, aber der Tag war quasi ausschlaggebend. An dem Abend habe ich dann geguckt, was es für Wege gibt. Wo kann man noch trainieren im Ausland? Dann habe ich das Fale Dojo in Neuseeland gefunden und habe an dem Tag direkt noch eine E-Mail hingesendet. Dann hat das von da seinen Lauf genommen, das ich dann 2019 in Neuseeland angefangen habe, im Fale Dojo, für ein Jahr.

Katha: Ich verstehe noch nicht so ganz die Stellung der Dojos. Das war in meiner Recherche etwas schwer herauszubekommen. Sind Fale Dojo und LA Dojo gleichwertig zum Haupt-Dojo oder sind das Vorstufen? Wie darf man die Verbindung begreifen? 

Oskar: Dasist eine gute Frage. Das weiß ich auch gar nicht so genau. Nee, also das Haupt-Dojo ist das Noge Dojo in Japan, in Tokio. Und dann gab es das, ich weiß gar nicht was zuerst da war, aber, ich glaube, sie waren ziemlich gleichzeitig da, aber das LA-Dojo hatte dann auch den Stand als eigenes Dojo, was wohl auch ungefähr auf einer Höhe stehen sollte mit dem Noge Dojo. Das hat sich ja mittlerweile aufgelöst, das LA Dojo. Jetzt gibt es ja nur noch die New Japan Academy. Die ist jetzt quasi Pay-to-Play. Da kannst du wie bei Fale in Neuseeland dafür bezahlen, dass du wieder trainierst. Da bist du dann nicht so ein Young Lion, sondern du bist einfach ein Trainee. Das Fale Dojo hat auch als Fale Academy angefangen und du konntest dafür bezahlen, dass du da trainierst. Wenn du Glück hast, wenn du Leute überzeugst, kriegst du dann Probemonate in Japan und wenn du dann überzeugst, dass du da bleiben konntest. Das war mein Weg da rein. Und dann hat sich das irgendwann abgekapselt zum NZ, also Neuseeland Dojo. Das war dann wohl auch eine Zeit lang auf der Höhe mit dem Noge Dojo, aber da hat es keine Leute gegeben, die dafür gekämpft haben, außer Andrew Villalobos und Michael Richards, die beide jetzt aber nicht mehr im Dojo sind. Andrew kämpft noch bei New Japan Tamashii, bei den Australienshows. Michael Richards nicht mehr. Auf jeden Fall gibt es noch das Noge Dojo, das in LA gibt es jetzt nicht mehr. Das ist eine Academy. Ich habe jetzt irgendwo gelesen, dass einer von der Academy auch die drei Probemonate angeboten bekommen hat. Das habe ich bei Kushida irgendwann gelesen. Aber es sind halt immer noch Probemonate in dem Fall. Das heißt, wo du erst mal ein paar Monate in Japan bist und wenn du die überzeugst, dann, wenn du Glück hast, behalten sie dich, und wenn nicht, dann wirst du halt wieder nach Hause geschickt. Dann ist die Chance vertan, aber dann kannst du quasi auch noch von dem Land, wo du herkommst trainieren und von da dann ins Roster reinrutschen.

Katha: Also warst du dann erst ein Young Lion, als du in Japan warst? Oder habt ihr euch schon im Fale Dojo als Young Lions bezeichnet? 

Oskar: [AUDIO WEG] Ich hab mich nicht Young Lion genannt, aber auch  – es war für mich so ein Motivationsgrund, weil für mich war mein Ziel immer Young Lion in Japan zu sein. Deswegen war ich auch, solange ich es nicht in Japan schaffe, bin ich auch kein Young Lion, solange ich mein erster Match nicht habe, da bin ich keiner. Ich glaube, eine Zeit lang haben die sich Silver Lions oder so genannt, aber es ist auch. Riecht, aber die sind dann quasi. Neuseeland Dojo, also keine Young Lions, der Young Boy-Part darunter quasi, so würde ich das zu mindestens aus meinem Kontext verstehen.

Katha: Und weil du da überzeugt hast, durftest du dann in das Haupt-Dojo wechseln?

Oskar: Ja, ich habe dann drei In-Takes gemacht, also drei Kurse, drei mal drei Monate in Neuseeland, und Fale meinte schon nach dem ersten Kurs zu mir so, ‚ja, das können was werden mit Japan, aber mach noch zweimal den Kurs“ und dann, meinte er, er wird dafür sorgen, dass ich einen Platz in Japan bekomme, diese drei Probemonate. Dann war im Dezember Yano-san [Anm.: Toru Yano] für zwei Wochen da und hat Try-Outs mit uns gemacht und alles, und so mit der Bestätigung von Fale und von Yano habe ich diese drei Probemonate bekommen. Die waren dann im Januar 2020 bis März und da habe ich wohl auch die Trainer überzeugt und habe dann, wie nennt man das, den Vertrag bekommen, keine Ahnung, den approval stamp von denen abgeholt.

Katha: Du meintest das letzte Mal, dass das New Japan Dojo härter war. Wie Unterschied sich denn der Alltag von dem Fale Dojo und dem New Japan Dojo? 

Oskar: Das ist ein bisschen unterschiedlich, zum Beispiel in Neuseeland haben wir immer zwei- bis dreimal am Tag Training. Da hatten wir morgens unsere Conditioning Session mit unserer Wrestling-Session hinten dran, dann mittags hatten wir einmal Kickboxen und Thaiboxen oder Arten von Boxen auch und dann abends haben wir ab und zu noch eine extra Wrestling-Session gemacht. Da war halt der Fall, dass man dreimal am Tag den Körper wieder warm machen musste, um dann wieder zu trainieren. Du hattest aber in Neuseeland Freiraum. Du musstest auch deine Aufgaben machen, also morgens putzen, wenn du Kochdienst hast, dann kochst du, aber du konntest sonst frei dich in Auckland bewegen, wenn du frei hattest, quasi kein Training. In Tokio war das, da durftest du das Dojo gar nicht verlassen bis du dein erstes Match hattest. Da wurde einmal am Tag immer trainiert, dann aber vier bis fünf Stunden lang und dann abends ab und zu und dann immer noch, wenn der Trainer gesagt hat, eine Kraftsession gemacht. Also Gewichtstraining noch oben draufgelegt, dass dann auch noch ein- bis zweimal, dreimal die Woche. Das war in Japan für mich viel schwerer, dieser mentale Aspekt, weil du nicht raus darfst. Du bist immer in diesem Dojo drin und kannst halt nicht raus. Das heißt, irgendwann wird das Training auch einfacher, also nicht einfacher, der Körper gewöhnlich dran, und dann bist du nicht mehr komplett fertig nach dem Training und schläfst einfach durch, sondern, du machst dein Training, dann isst du, dann machst du vielleicht Mittagsschlaf oder deine Aufgabe, was auch immer, wenn du was zu tun hast, und dann sitzt du halt da und drehst Däumchen. Manche haben das Pech, dass sie dann anderthalb Jahre im Dojo sind, bis sie erstes Match haben. Ich hatte das Glück, dass ich schon vorher drei Monate da war, vorher in Neuseeland trainiert und bei der wXw was gemacht habe. Deswegen musste ich nur in Anführungsstrichen sechs Monate Däumchen drehen. Aber das war schon echt anstrengend.

Katha: Und das ist dann jeden Tag, sieben Tage die Woche? Oder hattet ihr dann am Wochenende frei? 

Oskar: Sonntags ist frei, also in Neuseeland und in Japan ist sonntags frei. Das heißt aber nicht, dass du nicht deine ganzen Aufgaben machen musst, putzen, blablabla, sondern du hast einfach nur kein Training und selbst manchmal, wenn es mehr Sinn gemacht hat, habe ich dann auch sonntags meine Krafteinheit gemacht, anstatt dass ich das dann Montag bis Samstag gemacht habe. Da hat man dann quasi einen Nachmittag mehr frei, kann sich vom Training erholen. Dass man einfach nur sonntags ein bisschen Krafttraining macht, das ist ein bisschen entspannter gewesen. Aber Sonntag war immer Gruppentraining-frei.

Katha: Und du durftest dann nach sechs Monaten auch on the Road? 

Oskar: Ja.

Katha: Wurde dir das dann so offiziell mitgeteilt oder wie läuft das ab? 

Oskar: Man weiß – also, wenn man als ganz normaler Young Boy anfängt, da in Japan anfängt, die ersten Monate machst du gar kein Wrestling-Training. Du machst Conditioning bis zum Entbrechen, dass du erstmal in shape kommst, dass die Coaches auch denken, so, ‚Okay, der hat vielleicht den Willen, der will das, der gibt nicht auf‘. Vorher werden auch ganz viele ausgemustert oder die rennen nachts nach Hause, weil sie das Training nicht schaffen oder verletzen sich. Nach ein paar Monaten erst fängt man dann langsam mit dem Wrestling-Training an oder zuerst mit dem richtigen, mit dem In-Ring-Training, mit dem Grabbling-Training, bis es dann irgendwann weitergeht, zum Wrestling-Training. Dann lernst du, wie du fällst, wie du rollst, dann lernst du Wrestling richtig. Das heißt, man weiß irgendwann ungefähr so, ‚Okay, ich bin jetzt an dem Punkt, von da aus dauert es noch so zwei Monate vielleicht‘. Das haben auch die anderen zu mir gesagt, ist jetzt so vielleicht noch zwei Monate. Mir wurde dann, glaube ich, einen Monat vor meinem Debüt, ungefähr vier Wochen vorher, gesagt, du gehst oder fährst am Sonntag mit auf die Road. Das war dann erstmal Korakuen Hall, alle Events die in Tokio sind, da fährt man dann immer schon mit zu den Shows und hilft am Ring schon mal mit, vor seinen ersten Matches. Und dann wurde mir gesagt, morgen fährst du zur Korakuen Hall und in einem Monat hast du dein erstes Match und ich dachte dann ‚okay‘. Also wenn man fünf Monate erst mal gar nichts hört, weil die sagen halt nichts, sondern das ist dann meistens drei, vier Wochen vorher, dass sie dann sagen, ‚Heute fährst du mit los und nächsten Monat hast du dein erstes Match‘. Das war ein stabiler Moment.

Katha: Was hat gesiegt, die Vorfreude oder die Nervosität vor deinem Debüt-Match? 

Oskar: Die Vorfreude, ganz klar. Ich war tatsächlich bis zu dem Tag eher weniger nervös, weil ich das Glück schon hatte, dass ich schon mal gewrestelt habe. Das war also nicht mein allererstes Match, sondern mein erstes Match in Japan nur und ich habe jahrelang darauf hingearbeitet. Das heißt, ich wusste, ich war einfach ready dafür. Deswegen war ich bis zu dem Tag ein bisschen bestimmt nervös, aber jetzt nicht wirklich, ich habe mich gefreut, dass es endlich losgeht. Dann an dem Tag war ich schon gut nervös, vor allem als wir dann in die Halle gekommen sind. Das war die Ariake Arena und da kommst du so rein, guckst nach oben, das hört gar nicht auf. Da dachte ich auch so, ‚Kkay, alles klar“. Und dann lernst du noch viele Leute kennen, musst dich bei jedem vorstellen, das war schon ein nervensträubender Tag, aber war sehr cool.

Katha: Was ist denn für dich so die größte oder wichtigste Lektion, die du aus der Zeit in den Dojos mitgenommen hast? 

Oskar: Das man nicht aufgeben soll. Das beste Beispiel mit diesen sechs Monaten, wo man quasi nicht rausgehen darf, nicht aus dem Dojo raus darf. Dass man, wenn man einfach immer weiter macht und immer sein Ziel verfolgt, sein Training macht, seine ganzen Aufgaben, dass man sein Ziel erreicht. Das hat mir auch während der Pandemie geholfen, das hat mir Fale gesagt. Auch wenn es so aussieht, als würde gar nichts klappen, dass man einfach weitermachen soll und dann kommt das schon. Gerade während Corona, da war ich zwei Jahre in Deutschland. Zwei Jahre ganz wenig Kontakt gehabt mit Japan und dachte so, ‚Wissen die noch, dass ich existiere?‘“ Aber ich habe immer weitergemacht und dann, als die Grenzen aufgegangen sind, dann hat es auch geklappt, dann habe ich das mit dem Dojo auch einfach durchgezogen. Deswegen, die beste Lektion, auf jeden Fall, einfach nicht aufhören, einfach weitermachen und dann wird es klappen.

Katha: Ja, du hast nicht aufgegeben. Dein Send-Off-Match war dann bei New Year Dash 2023, also dein letztes Match als Young Lion vor der Exkursion mit Yuto. Du hast es als etwas Besonderes beschrieben, aber wie war der Moment nach dem Match, dann Backstage zu gehen? Gibt es da ein Ritual oder sowas bei New Japan? 

Oskar: Das Ritual gab es vorher. Da muss man vor dem letzten Match – die machen immer vor den Shows noch Training mit den ganzen Young Lions – und dann, wer auch immer von den Westlern gerade Zeit hat, das war oft Makabe, dann wird man durch den Ring hundert Mal geworfen, dann muss man immer Bumpen und das ist dann quasi der Send Off. Und ja, das war – also ich war die Woche davor schon krank und bei dem beim letzten Mensch war ich auch noch gut angeschlagen. Das war so next level und ich war einfach nur so froh, dass es gleich zu Ende ist. Aber das Match hat auch gut klappt.
Und wenn man dann zurückkommt, sagt man zu jedem einzelnen Wrestler ‚Tschüss‘ und bedankt sich für die Zeit. Dann kriegt man meistens immer noch kleine Geschenke von denen. Das war ganz nett. Das war also mehr nervensträubend und ich war froh, dass der Tag irgendwann zu Ende war. Emotional gab es irgendwie nicht so einen Moment, wo ich war, so, ‚boah!‘, das war so ein leichter Übergang.

Katha: Also war das so ein Gefühl wie bei einem Schulabschluss? 

Oskar: Ja, so in die Richtung. Es hat mich so ein bisschen – also ich habe die Schule abgebrochen, als ich in der zwölften Klasse war, weil ich Wrestler werden wollte. Deswegen hatte ich nie so einen Moment, wo ich die Schule verlassen habe beziehungsweise wo alle fertig waren. Aber es war, als ich in der zehnten war, war dann quasi der Wechsel von Realschule auf den gymnasialen Teil und da haben wir alle unser Zeugnis bekommen. Das hat sich so ein bisschen ähnlich angefühlt, so ‚Cool, Schule fertig!‘ Weil das ist ja auch, wenn man es so sieht, das Dojo ist auch eine Wrestlingschule. Nur hat man keinen Zettel bekommen, sondern ein ‚Ok.Tschüss‘.

Katha: Mit Yutos Ausscheiden etwas anders jetzt, aber hast du dir die Exkursion so vorgestellt oder dachtest du, dass es anders verläuft? 

Oskar: Ich habe tatsächlich immer gehofft, dass ich die in Europa machen kann, weil ich habe nicht so ich so Bock auf Amerika. Ich habe da schon mal ein Jahr gelebt und das amerikanische Wrestling ist jetzt nicht so meins. Deswegen war ich eigentlich ganz happy. Man kann keinen Wunsch nennen, nicht sagen ‚Ich gehe England‘, sondern irgendwann wird man mal gefragt, ‚Wenn du eine Exkursion hättest, wo würdest du hingehen?‘ und ich war immer so, ‚England sehr gerne‘, beziehungsweise Europa in meinem Fall, weil ich finde, dass wXw also im Independent-Bereich weltweit die beste Option ist. So professionell wie die aufgestellt sind, da kann man sehr viel lernen und ich habe zwanzig Matches bei der wXw gehabt, bevor ich nach Japan gegangen bin, war auch nicht so lang da. Deswegen dachte ich mir, für mich persönlich, dass ich da am meisten lernen kann und gerade sowieso in Europa die ganzen anderen Länder einmal zu besuchen.
Für Yuto hätte es gut geklappt, aber klappt dann auch gut, wenn er zurückkommt, dass er dann hier ganz viel sieht. Und für mich war es auch ganz wichtig, dass ich Zeit mit meiner Familie verbringen kann, mit meinen Freunden, weil zwei Jahre war ich in Japan, ein Jahr war ich in Neuseeland, habe ein Jahr in Amerika gelebt, schon so viel Zeit weg von meiner Familie. Außerdem war es mir auch wichtig, dass ich mit denen dann mal wieder ein bisschen mehr als nur zwei Wochen verbringen konnte. Deswegen bin ich froh, dass das so geklappt hat.

Katha: Aber die Wrestling Promotion, zu der du quasi hingetauscht wurdest, ist Revolution Pro Wrestling [RevPro]. Siehst du dich denn als Teil von deren Roster oder Teil von wXw oder New Japan? 

Oskar: Also, eigentlich von allen drei so. Ich bin natürlich Teil von New Japan, das ist ja jetzt nur meine Zeit weg, bevor man wiederkommt. Deswegen bin ich im ersten Schritt auf jeden Fall ein New Japan guy. Dann auf jeden Fall aber auch RevPro und wXw. Bei RevPro mache ich gerade so gut wie alle Shows. Also jeden Monat bin ich in England oder habe da immer gute Matches, aber genauso sehe ich mich eigentlich auch bei der wXw. Da bin ich auch bei den ganzen Shows immer am Start und hab auch mal Storylines und alles. Deswegen sehe ich mich wirklich ein bisschen so als Teil von allen drei Rostern.

Katha: War das im ersten Moment ein Kulturschock? Du hast so lange in Japan gewrestelt und dann plötzlich britisches Wrestling, was einfach so 50.000 Mal lauter und aktiver ist. 

Oskar: Schon so ein bisschen. Also es sind ja die Stile doch schon gut anders, finde ich. Der englische Stil war eigentlich immer mehr technisch als dieser amerikanische Stil zum Beispiel. Ich finde, es hat sich komplett verändert, wenn man sich jetzt Matches von vor zwanzig Jahren anguckt, oder sogar zehn Jahren. Und wenn man sich jetzt Matches anguckt und die vergleicht mit, was weiß ich, AEW, sehe ich da keinen großen Unterschied mehr. Die sind ziemlich gleich, was den britischen Stil angeht, und liegt mir eigentlich nicht so. Deswegen bin ich froh, wenn ich mein Ding durchziehen kann, meinen Stil. Vom Kulturschock her ging es. Ich war ein bisschen überrascht. Ich wusste es gar nicht mehr so, dass bei der wXw alles immer noch sehr viel unterschiedlicher ist als zum Beispiel zu den englischen Ligen. Mehr Oldschool, quasi, europäischer als der europäische Stil von damals. Der entwickelt sich auch ein bisschen, aber der ist vergleichbar mit dem von früher und nicht so wie der Englische, der wirklich sehr amerikanisiert ist.

Katha: Hast du denn das Gefühl, dass es dir hilft, dich als Wrestler weiterzuentwickeln? Also kommst du als besserer Wrestler zurück nach Japan nach der Exkursion? 

Oskar: Ich hoffe! Man kann immer noch sehr viel lernen, gerade bei der wXw, ob das einfach nur bei Interviews was ist oder bei Promos. Weil die haben es in Japan nicht so im Fokus, die sind ja eher selten. Dass man da noch viel lernen kann. Vom Wrestling auch her, das ist ja auch ganz anders und ich muss jetzt auch erstmal lernen, wie man als langer, großer Typ wrestelt und nicht als Young Lion. Auch wenn es da schon in Japan ein bisschen in die Richtung ging, kann man hier jetzt auf jeden Fall super lernen. Gerade von Robert Dreissker das Feedback ist immer großartig, was er mir gibt, nach jedem Match. Und auch von den anderen Westlern. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich da irgendwie Feedback bekomme.

Katha: Du hast Glück, dass du die Connection schon zu wXw hattest. Wie ist es denn bei anderen Young Lions? Kriegt man Hilfe beim Bookings suchen, wenn man auf Exkursion ist oder ist das so ‚Hier geht mal dahin, viel Spaß‘? 

Oskar: Ich kann jetzt nur von England sprechen, weil ich weiß nicht, wie das in Amerika läuft oder in Mexiko. Ich glaube, in Mexiko sind sie immer bei CMLL und auch nur da. Das heißt, die machen aber auch etliche Shows, da braucht man gar nicht noch irgendwas Anderes. In Europa, sag ich jetzt einfach mal, in England, ist es eigentlich so, dass man halt immer RevPro hat und das sind dann gesicherte Shows. Das heißt, du hast deine zwei, drei Shows im Monat, manchmal vier. Und alles, was man darüber hinaus will, müsste man sich dann selber suchen. Das war zumindest so für die anderen Young Lions, die vor uns da waren, also [Yota] Tsuji, Shota [Umino] und Great-O-Khan zum Beispiel, dass die, wenn sie noch woanders wresteln wollten sich das dann über Connections oder – ja, die hoffen, dass andere Leute, die anschreiben und sie dann so zu anderen Ligen kommen. Und ja, ich hatte das Glück schon mit der wXw, wegen der Connection, dass es dann so gut geklappt hat.

Katha: Freust du dich denn schon auf das Ende der Exkursion oder denkst du da noch sogar nicht drüber nach? 

Oskar: Am Anfang dachte ich noch so, ‚Geil! Europa! Erst mal ein bisschen Pause machen vom Dojo‘, weil das war schon echt eine harte Nummer. Da jeden Tag, immer 24/7 quasi, nicht gefoltert zu werden, aber ja gedrillt zu werden. Deswegen dachte ich am Anfang so, ‚Geil, endlich mal ein bisschen ausschlafen.‘. Aber jetzt so langsam krieg ich tatsächlich schon wieder das Kribbeln, so ein bisschen. Ich habe  ein paar Wochen mal auch gar kein New Japan angeguckt, gar nichts. So ein bisschen Pause gemacht. Jetzt stell ich mir teilweise den Wecker, um die Shows zu gucken und ich denk mir so, ‚och geil, mit dem ein Match‘. Und dann wieder das japanische Essen, habe ich auch schon Bock drauf. Also langsam fängst es schon an wieder zu kribbeln, aber ich habe hier noch einiges zu tun, in Europa, was man machen könnte. Langsam freue ich mich auch schon wieder, aber ich sag mal so, wenn es jetzt noch ein bisschen dauern würde, wäre ich jetzt auch kein Kind der Trauer. Das ist auch okay.

Katha: Nach deinen Erfahrungen jetzt, findest du das Konzept der Exkursion noch sinnvoll? Gab ja einige weniger erfolgreiche Exkursionen von Wrestlern, die dann trotzdem was geworden sind, zum Beispiel Kazuchika Okada. Ist das Konzept überholt oder findest du es noch sinnvoll? 

Oskar: Ich finde es auf jeden Fall sinnvoll, weil gerade, ich spreche jetzt mal nur für die japanischen Leute, die kommen meistens von der Schule direkt ins Dojo oder haben ganz wenig, ich sag mal, Lebenserfahrung gemacht außerhalb von ihrem Job beziehungsweise außerhalb von dem Dojo-Leben. Und wenn die dann direkt reingeschickt werden ins Main Roster beziehungsweise den ganz normalen Alltag, finde ich, dass denen so ein bisschen was fehlen würde. Dass die sich nicht selber finden können, nicht nur als Person, aber auch als Wrestler. Weil dafür ist ja die Exkursion gerade da. Dass man ganz viele Sachen ausprobiert, auch im Ring. Und dass man viel trainiert, dass man sich körperlich umstellt, dass man nicht wieder zurückkommt, so als wenn man quasi gar nicht weg war, so ‚Ich bin jetzt immer noch hier. Wo ist mein Titel?‘ quasi, sondern dass man diesen change hat.
Dass die Leute dann auch vergessen. Das finde ich, ist super wichtig. Dass sie nicht mehr den Young Lion Oskar im Kopf haben, sondern sehen so, ‚Das ist jetzt der Typ, der zurückkommt. Krass, wow, ganz anderer Mensch, er ist ja richtig verändert.“ Und gerade bei Japanern finde ich das mega wichtig, weil die von der Art sehr zurückhaltend sind. Und gerade im Ausland, in Amerika, Mexiko. Europa, dass sie sich selber finden, dass sie auch das Dojo aus dem Kopf rauskriegen. Genau. Deswegen finde ich die Exkursion sehr wichtig. Aber ich finde es auch sehr wichtig, dass man dann bei guten Ligen kämpft, wo man auch noch was lernen kann und wo man nicht den amerikanischen Stil, beziehungsweise den amerikanischen Indie-Stil, lernen kann, weil, den finde ich sehr langweilig. Ich finde, das sieht man auch bei Leuten, die den wresteln, dass die nicht so gut bei den Leuten ankommen wie zum Beispiel andere, die ein bisschen, ich sag mal, mehr Oldschool wresteln beziehungsweise einfach nicht diesen amerikanischen Indie-Stil wresteln. Genau. Ja, aber ich finde deswegen wichtig, die Exkursion zu machen, in wichtigen guten Ligen, bei guten Leuten, wo man was lernen kann, wie zum Beispiel bei der wXw.

Katha: Du hast gerade gesagt, sich finden, dann zurückkommen, was gelernt haben. Hast du das Gefühl, dass du dich schon gefunden hast? Also, ist dieser Oskar, der dann nach New Japan zurückkehrt, schon fertig modelliert oder hast du noch nicht so eine Idee? 

Oskar: Also ich habe so eine Grundidee, auf jeden Fall, das habe ich auch schon vorher gehabt, vorm Dojo beziehungsweise während ich im Dojo war, in welche Wrestling-Richtung ich gehen wollte. Für mich musste das alles sehr zurückgehalten werden im Dojo, beim Wrestling in Japan, da man als Young Lion auch so seine rote Linie hat, wie man wresteln soll. Nicht sehr viel Characterwork, sondern wirklich Wrestling, wresteln und der Rest kommen später. Deswegen musste ich da noch viel zurückhalten. Das kann ich jetzt langsam alles rauslassen, ausprobieren und so ein bisschen mich in die Richtung entwickeln, die ich mir vorstelle beziehungsweise, was mir dann einfach auch am meisten liegt. Deswegen glaube ich, die Grundbausteine davon sind auf jeden Fall schongelegt und ich fühle mich auch schon deutlich besser im Ring. Ich habe vorher auch schon wohlgefühlt, aber ich fühle mich anders. Also, wie ich mich bewege, was ich im Ring mache, dass ich in die Richtung gehe, in die ich gehen will.

Katha: Am Anfang wirst du wahrscheinlich erst mal als Tag Team mit Yuto zurückkehren. Ihr hattet jetzt noch nicht so viel Zeit gemeinsam herauszufinden, was ihr machen wollt. Wollt ihr die restliche Zeit vor allem darauf verwenden? 

Oskar: Ja, wir werden jetzt hoffentlich bald dann, wenn Yuto zurückkommt, taggen, auf jeden Fall, das macht man in England meistens sowieso und dann hoffentlich auch in anderen Ligen, je nachdem, wo wir hinkommen, das auch machen. Wir hoffen aber auch, dass wir Einzelmatches machen können, weil, man wird ja nicht für immer Tag Team-Wrestler sein, der G1 hat auch ganz normale Tag-Wrestler drin. Deswegen, ja, der Fokus wird auf jeden Fall da liegen, dass wir uns als Team weiterentwickeln, dass wir neue Sachen lernen, neue Dinge ausprobieren, die wir dann wieder nutzen können, wenn wir zurückkommen. Ich weiß zum Beispiel auch gar nicht, ob wir als Tag Team zurückkehren oder als Einzel-Wrestler. Das kann sich auch immer noch ändern. Deswegen ist es gut, wenn man beides macht.

Katha: Ich dachte, weil ihr zusammen auf Exkursion geschickt wurdet, wäre das in Stein gemeißelt, dass ihr als Tag Team zurückkommt. 

Oskar: Würde ich auch denken, aber ich habe auch schon andere Sachen gehört. Da war ich so, ‚Hä? Okay, ist auch gut, kein Problem.‘ Deswegen, mal gucken.

Katha: Da wir noch beim Thema Tag Team sind. Ich muss natürlich auch unbedingt auf dein Tag Team mit Anita Vaughan zu sprechen kommen. Mein Kollege David hat vor kurzem ein Interview mit ihr geführt, euer Team war mehr ein Zufall. Wie kam das zustande? 

Oskar: Ja, das war tatsächlich ein Zufall. Yuto hat sich kurz vor dem 16 Carat verletzt und eigentlich sollten wir da ein paar Tag-Matches zusammen haben. Und ja, dann komme ich da an, am Donnerstag, und ich hatte keine Ahnung, wie es jetzt weitergeht oder was ich da mache, beziehungsweise was ich jetzt die anderen Tage entwickelt. Und ich habe einen Tag mit Liam Slater bei Ambition zusammen gekämpft. Den kannte ich auch gar nicht. Und dann wurde mir gesagt, beim Gauntlet Match machst du dann mit Anita zusammen. Ich hatte Anita auch am Donnerstag erst kennengelernt. Und ja, Lets Fetz, auf geht’s. Dann hatten wird witzigerweise auch beim Gear dieselbe Farbe, beide grün und weiß. Ich hatte auch keine Ahnung, ich habe sie das erste Mal überhaupt bei Carat gesehen, bei Inner Circle. Und dann ja, wir hatten irgendwie, glaube ich, dieselbe Intensität im Ring. Bei der Entrance schon sowieso. Vorher wusste ich auch nicht, wie das wird. Ich hatte vorher ihr Match schon gesehen und dachte so, ‚Okay, die kamen was im Ring. Das wird schon.“ Sie kam dann zuerst raus, beim Gauntlet, und es hat dann direkt geklickt und ich dachte, ‚Okay, das wird Spaß bringen‘ und hat dann auch echt Spaß gemacht. Also es war wirklich ein schönes Wochenende.

Katha: Das Publikum hat euer Energielevel von Anfang an gefeiert. Hat das dann euer Booking das Wochenende dann beeinflusst, weil das so gut funktioniert hat? 

Oskar: Ja, ich glaube schon. Wir sollten dann – ich weiß gar nicht genau, was der. Plan war – auf jeden Fall, weil es dann samstags so gut geklappt hat, haben sie dann für Sonntag die Pläne geändert, dass wir dann noch die Abendshow – also ich weiß nicht, ob das geplant war, dass wir die Vormittagsshows, die Tapings auch schon zusammen gemacht haben – auf jeden Fall haben sie dann abends, gegen Axel Tischer und Fast Time Moodo noch mit reingenommen, weil das so gut gefunzt hat am Abend vorher.

Katha: War auf jeden Fall ein Highlight an diesem Wochenende. 

Oskar: Ja. Ich war vorher immer strikt gegen Intergender Wrestling beziehungsweise ich dachte nur, ich weiß nicht, wie das mit mir funktionieren soll. Das fand ich immer eher – war nicht so meins. Und dann nach dem Match mit Anita, okay, Meinung geändert. Es klappt auch irgendwie, wenn man die richtigen Leute am Start hat, dann ist das auf jeden Fall machbar. Ja, wieder was dazugelernt bei der Exkursion, würde ich sagen.

Katha: Außer dem Dazulernen, hast du irgendwelche konkreten Pläne in nächster Zeit, irgendwas Cooles, was du uns mitteilen kannst? 

Oskar: Nö, ich bin da so ‚go with the flow‘, sag ich mal. Ich trainiere viel jetzt hier im Fitnessstudio, versuche schön massig zu werden. Und sonst? Mach halt meine Bookings weiter in England und bei der wXw auch. Ich habe jetzt nichts Spannendes. Also es ist alles spannend, jetzt nichts, wo ich denke so, alles geil oder so. Sehr entspannt.

Katha: Noch irgendwas auf deiner To-Do-Liste, was du auf der Exkursion unbedingt machen möchtest? 

Oskar: Ja, Tag League von der wXw auf jeden Fall. Wenn es jetzt nicht dieses Jahr klappt, vielleicht nächstes Jahr. Ich würde wirklich gerne nochmal 16 Carat Gold machen, nächstes Jahr. Das Wochenende ist immer geil, es bringt immer Spaß. Ja, die beiden auf jeden Fall. Ich würde gerne noch einen anderen Ländern in Europa wresteln, also Österreich, Frankreich, auf jeden Fall gerne, Irland, Schottland. Dass ich da überall mal hingekommen bin. Weil, jede Szene, jedes Land ist irgendwo ein bisschen anders und man kann immer noch so ein bisschen was lernen. Deswegen wäre es ganz cool, wenn ich noch ein bisschen meine Fühler ausstrecken könnte. Vielleicht auch noch mal nach Neuseeland, für ein paar Wochen. Da hätte ich Lust drauf, noch mal im Dojo. Dann würden wir mehr die Leute trainieren. Aber die Trainer da, mit denen habe ich auch noch ein Wörtchen zu reden. Tony Kozina gerade. So ein krass gutes Wrestling Mind. Wenn man mit dem einfach nur redet, wow. Da würde ich gerne einfach noch mal noch mal hin.

Katha: Eine letzte Frage, du kennst das schon. Am Ende eines jeden Interviews stelle ich gerne eine „Was würdest du lieber tun“-Frage. Das ist die Frage für dich: Nach deiner Exkursion, würdest du lieber in Japan erfolgreich sein, Title gewinnen oder von einer anderen großen Promotion mit einem Vertrag weggelockt werden, aber da nur dann halt in der Mid Card Erfolg haben? 

Oskar: Ganz klar Japan, weil das auch mein Ziel war. Und da bin ich die nächsten Jahre auch komplett committed. Ich sag mal so, Amerika, never say never, aber da habe ich am Ende absolut nicht mein Ziel. Mein Ziel ist Japan und das wird auch die Jahre so bleiben.

Katha: Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.

Oskar: Vielen Dank auf.

Katha: Hat wirklich Spaß gemacht, nochmal mit dir zu reden. Und an alle anderen, die zuschauen, schaut auch unbedingt das Interview von Anita Vaughan an, das letzte Woche erschienen ist. Bis zum nächsten Mal. Tschaui. 

 

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